Woche 13, 2021
Verbunden in der Stille, Woche 13, 2021
Im Tod ist das Leben
«Wir sind mit der Aufmerksamkeit beim Atem. Wir lassen alle Bilder und Gedanken los. Die Augen sind offen und wir sind wach, ganz wach.» So oder ähnlich wird bei gemeinsamen Kontemplationszeiten die Stille eingeleitet.
Wer wach da sitzt, auf den Atem achtet und alle Gedanken loslässt, übt eine passive Haltung ein. Das bedeutet eine selbstgewählte Schutzlosigkeit und radikale Offenheit für das, was kommt. Manche reden in diesem Zusammenhang auch vom «kleinen Tod».
Am kommenden Sonntag erinnern wir uns an Jesu Einzug in Jerusalem.
Er sitzt er auf einem Esel und nähert sich der Stadt vom Ölberg her. Wer auf einem Esel reitet, macht sich schutzlos, denn ein Esel bleibt bei Gefahr stehen und rettet den Reiter nicht durch eine schnelle Flucht. Das Sitzen auf dem Esel bedeutet Machtlosigkeit, über die auch die Jubelrufe, Palmzweige und ausgelegten Kleider nicht hinwegtäuschen. Sehenden Auges reitet Jesus dem Tod entgegen.
Diese Machtlosigkeit wird am Kreuz und am Ostermorgen ihren Höhepunkt erreichen: Jesus ist tot und wach (auferweckt). Liturgisch feiern wir es als Prozess, Sterben, Grablegung, Auferweckung – das macht Sinn, weil das Prozesshafte zum Leben in dieser Welt gehört. Das Erlösende ist aber (auch) in der Gleichzeitigkeit und Aufhebung der Dualität. Die reformatorischen Kirchen feiern deshalb den Karfreitag als höchsten Feiertag mit Musik und Abendmahl – eine Feier in dem Tod und Leben eins werden. Oder mit Worten von Paulus: «denn die Kraft findet ihre Vollendung am Ort der Schwachheit.» (2 Kor 12,9)
Sitzen in der Stille übt das grosse Sterben des Karfreitags ein: sterben und wach sein - Tod und Leben werden eins.
Regula Tanner, Kontemplationslehrerin
Liebe Menschen auf dem Weg der Stille
der Text von Regula macht uns bewusst, dass wir mit dem Palmsonntag die Karwoche beginnen. Nach meinem Erleben die intensivste Woche des Jahres. Feier und Jubel, Leiden, Tod, Leere und neu geschenktes Leben. In der ökumenischen Gemeinde Halden beginnen wir diese Intensivzeit mit einer Meditationsnacht am 1. April, 19°°-24°°Uhr, zu der ich alle aus der Umgebung herzlich einlade.
Für den ökumenischen Gottesdienst um 19Uhr braucht es eine Anmeldung: pfarramt.halden@kathsg.ch oder 071 224 07 10
Die Meditationsnacht ab 20Uhr ist mit Schweigemeditation, Taizeliedern und Kurztexten gestaltet. Immer 10 Minuten vor der vollen Stunde ist Dazukommen oder Gehen möglich. Eine Anmeldung ist nicht nötig.
ich freue mich auf diese Nacht im Schweigen
Margrit Wenk, Kontemplationslehrerin
Zu diesen Zeiten sind Menschen in der Stille:
7°°-8°°
11.30-12°°
17.30-18°°
19°°-20°°
Herzlich mit Euch verbunden wünschen wir Euch eine gesegnete Woche
Claudia Nothelfer, Erich Schlumpf, Margrit Wenk-Schlegel
www.meditation.margritwenk.ch / www.viaintegralis.ch