Fasnacht
Verbunden in der Stille, Woche 7, 2021
Narrenzeit 2021
Heute Morgen setzte ich mich an den Computer, um einen Impuls für ‚Verbunden in der Stille‘ zu schreiben. Und - oh Überraschung, da lag ein Blatt mit einem Text einer Meditationserfahrung vom Freitagmittag auf meinem Pult. Das muss jemand aus unserem Haushalt sein, der aber verständlicherweise incognito bleiben will. Also bleibt mir nichts anderes übrig, als Euch diesen Text mit einem Schmunzeln weiterzuschicken, verbunden mit dem Wunsch, dass wir uns selbst mit einer zünftigen Portion Humor begegnen.
Verbunden in der Stille und im Schmunzeln über uns selbst
Margrit Wenk-Schlegel
«Ich sehe, was Du nicht siehst» oder «Gell kennsch mi nöd» (Nicht wahr, Du kennst mich nicht?). Erfahrungen eines Nicht-Schülers
Da sitze ich in der Mittagsmeditation zusammen mit 20 anderen Meditierenden, 15 Frauen 5 Männer, alle mit Maske! Hölzer – Bruder Klausen Lied vom Klavier – Mystikerwort – dreimal Gong.
Jetzt leer werden, nur achtsam sein auf den Atem. Wenn Gedanken kommen, sie wie eine Wolke vorbeiziehen lassen – aber oh weh, ich hänge mich der Wolke an… wohin sollen wir in die Ferien in dieser Corona-Zeit, nein sicher nicht mit dem Flugzeug, aber mit öV oder Auto oder nur grad zu Fuss. – Mann, merken die andern, dass ich mit der Wolke abgedriftet bin? Scheuer Blick rechts links – niemand hat es gesehen, niemand gemerkt, nicht einmal die strenge spirituelle Leiterin vorne. Zurück zum Atem: Ein – aus – keine Gedanken, nein einfach leer werden --- schwupps die Kartoffelkiste daheim ist leer, was koche ich nur heute Abend? Rösti oder Gschwellti kommen nicht in Frage. – Schön blöd. Au weiah zurück zum Atem – oh wie die Marianne vor mir, so möchte ich auch sitzen: Wie ein Berg. Ein – aus, ein – aus, ein – aus, ein – aus – Juhui jetzt habe ich es schon fünfmal geschafft!! Gibt das Note fünf? Ach nein, schon wieder abgeschweift! Mich nicht verurteilen, s’Füfi grad si loh – Barmherzigkeit! – Zurück zum Atem: Oh jeh, meine Daumen sind schlaff, die sollten doch in lockerer Spannung sein: Jetzt ist es gut! Hat es die Leiterin wohl gesehen und sagt es mir dann daheim – oder habe nur ich es gemerkt? Stop! Atem ein – aus, ein – aus, ein – aus – es geht ja wunderbar – wie lang geht die Einheit eigentlich noch – mein Gott? Müssten ja wohl schon gut 20 Minuten vorbei sein? Wäre mir gleich, wenn jetzt der Gong käme. Ah, wie heisst der nordische Gott der Ungeduld? Hmmmm, a klar: «Hammersbald» -----Zurück zum Atem bitte!!! Ein – aus – jetziger Moment – wunderbarer Moment – Moment mal, ich sollte nachher dem Bruno noch schreiben, der hat doch morgen Geburtstag! …..Sch…….on wieder abgedriftet. «Siehst Du ich habe ja immer gesagt, die anderen können es besser als ich» – Nächster Versuch – leer werden – nichts denken – leer werden, nichts denken….. ja die Gedanken sind frei: Super, jetzt habe ich grad eine Idee für die Männergruppe, die ich leiten muss: «Ich sehe, was Du zum Glück nicht siehst». Das erlebe ich ja gerade jetzt. Ha, das würde doch super zur Fastnacht passen, grad wie hinter der Fastnachtsmaske –«Gell kennsch mi nöd» - unerkannt!!!???!! Oder verkannt? Ja klar die lästige Maske ist schuld, dass ich mich nicht auf die Meditation konzentrieren kann.- «Stopp, jetzt reiss Dich endlich zusammen!!!»
Ein ... aus – ein … aus – ein …aus …………………………..Gong – Ach wie schade, jetzt hätte ich es ja beinah geschafft – hoffentlich haben das die andern nicht gesehen oder bemerkt. Den Rest sehe hoffentlich nur ich, denn ich kenne mich sehr gut, auch hinter meiner Maske! ----- Gnädig tönt es in mir: «Ich bin ok – Du bist ok – meistens.» Gong.
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Zu diesen Zeiten sind Menschen in der Stille:
7°°-8°°
11.30-12°°
17.30-18°°
19°°-20°°
Herzlich mit Euch verbunden wünschen wir Euch eine gesegnete Woche
Claudia Nothelfer, Erich Schlumpf, Margrit Wenk-SchlegelVerbunden in der Stille, Woche 7, 2021
Narrenzeit 2021