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Woche 5

Verbunden in der Stille, Woche 5, 2021
 
Vergiss das Beste nicht
 
Ende Januar hole ich mir immer Primeln (lat. Primula, kleine Erstlinge) ins Haus und schmücke Tisch und Fenstersimsen damit. Es ist ein Ritual, das den Wechsel der weihnachtlichen Engel zu den frühlingshaften Himmelsschlüsseln feiert und meiner Sehnsucht nach dem Frühling entgegenkommt.
 
In Sagen, die landschaftlich geringfügig voneinander abweichen, hat die Primula veris aufgrund ihrer schlüsselförmigen goldenen Blüten eine reizende Bedeutung. Es heisst, dem heiligen Petrus seien einst die Schlüssel aus der Hand geglitten und zur Erde gefallen. Dort hätten die „Himmelsschlüssel“ Wurzeln geschlagen und seien zu goldenen Schlüsselblumen erblüht, die die Gabe hätten, sich in einen Schlüssel zum Himmel zu verwandeln.
Anschlusssagen erzählen:
Eines Tages hütete ein Hirte seine Schafe bei einem Felsen. Da erschien ihm eine weisse, lichte Frau und schenkte ihm eine Schlüsselblume mit den Worten: „Damit kannst du den Felsen aufschließen. Drinnen wirst du Schätze finden. Hol sie dir - aber vergiss das Beste nicht!“ Der Hirte sammelt und gräbt und gerät in wilden Eifer, da ihm immer noch tollere Edelsteine entgegenfunkeln. Doch leider, als er sich mit überfüllten Taschen zum Gehen beeilt, vergisst er das Beste und lässt die Schlüsselblume achtlos liegen. Das Tor schliesst sich hinter ihm wie ein Donnerschlag, und die Schätze in den Taschen zerfallen zu Staub.
 
Was ist das Beste?
Es wird für jeden Menschen eigene Antworten geben. Aber vielleicht gibt es etwas allgemein Wahres dazu, etwa dies:
 
Unscheinbare Dinge wie das kleine Glück am Wegesrand nicht übersehen im Verlangen nach dem grossen Glück oder im Streben nach Grösserem?
Keine andere, schönere „Blüte“ suchen, sondern bedenken und achten, was mir «in die Hand gelegt» wird?
Achtsam bemerken, auch im Kleinen, was vor den Füssen liegt. Den Blick nicht zu weit richten, sondern hier und jetzt neugierig sein wie ein Kind und staunen?
Den Schlüssel zum Himmel im Herzen wissen?
Herzen aufschliessen im Vertrauen, dass mir der Schlüssel dazu gegeben ist?
Mir meines doppelten Ursprungs bewusst sein wie die Schlüsselblume in der Sage: des irdischen und des himmlischen?
Die Zeichen des Himmels erkennen und sich nicht blenden lassen vom Glanz eines Irdischen?
Nicht zulassen, dass das Tor zum Herzen zufällt, sondern meine Schätze verschenken?
Mit dem sein, was mir gegeben ist und wie es ist, anstatt wegzurennen – wohin auch?
 
Was ist das Beste? - So fragt auch Dorothee Sölle, die ihren „Brief an meine Kinder“ mit einer Variation der Sage einleitet.
Vielleicht der Blumenbusch am Bergeingang?
Vielleicht der Schlüssel zum Wiederkommen?
Vielleicht nur der Wunsch, wiederzukommen, und nicht zu vergessen?
Gott lieben von ganzem Herzen, mit aller Kraft, aus ganzem Gemüte – in einer Welt voller Traditionsbrüche? …
 
Mit der Frage, was das Beste ist, wünsche ich allen hingebungsvolle Zeiten der Stille.
 
Claudia Nothelfer, Kontemplationslehrerin vi
 
Zu diesen Zeiten sind Menschen in der Stille:
 
7°°-8°°
11.30-12°°
17.30-18°°
19°°-20°°
 
Herzlich mit Euch verbunden wünschen wir Euch eine gesegnete Woche
Claudia Nothelfer, Erich Schlumpf, Margrit Wenk-SchlegelVerbunden in der Stille, Woche 5, 2021
 
Vergiss das Beste nicht
 
Ende Januar hole ich mir immer Primeln (lat. Primula, kleine Erstlinge) ins Haus und schmücke Tisch und Fenstersimsen damit. Es ist ein Ritual, das den Wechsel der weihnachtlichen Engel zu den frühlingshaften Himmelsschlüsseln feiert und meiner Sehnsucht nach dem Frühling entgegenkommt.
 
In Sagen, die landschaftlich geringfügig voneinander abweichen, hat die Primula veris aufgrund ihrer schlüsselförmigen goldenen Blüten eine reizende Bedeutung. Es heisst, dem heiligen Petrus seien einst die Schlüssel aus der Hand geglitten und zur Erde gefallen. Dort hätten die „Himmelsschlüssel“ Wurzeln geschlagen und seien zu goldenen Schlüsselblumen erblüht, die die Gabe hätten, sich in einen Schlüssel zum Himmel zu verwandeln.
Anschlusssagen erzählen:
Eines Tages hütete ein Hirte seine Schafe bei einem Felsen. Da erschien ihm eine weisse, lichte Frau und schenkte ihm eine Schlüsselblume mit den Worten: „Damit kannst du den Felsen aufschließen. Drinnen wirst du Schätze finden. Hol sie dir - aber vergiss das Beste nicht!“ Der Hirte sammelt und gräbt und gerät in wilden Eifer, da ihm immer noch tollere Edelsteine entgegenfunkeln. Doch leider, als er sich mit überfüllten Taschen zum Gehen beeilt, vergisst er das Beste und lässt die Schlüsselblume achtlos liegen. Das Tor schliesst sich hinter ihm wie ein Donnerschlag, und die Schätze in den Taschen zerfallen zu Staub.
 
Was ist das Beste?
Es wird für jeden Menschen eigene Antworten geben. Aber vielleicht gibt es etwas allgemein Wahres dazu, etwa dies:
 
Unscheinbare Dinge wie das kleine Glück am Wegesrand nicht übersehen im Verlangen nach dem grossen Glück oder im Streben nach Grösserem?
Keine andere, schönere „Blüte“ suchen, sondern bedenken und achten, was mir «in die Hand gelegt» wird?
Achtsam bemerken, auch im Kleinen, was vor den Füssen liegt. Den Blick nicht zu weit richten, sondern hier und jetzt neugierig sein wie ein Kind und staunen?
Den Schlüssel zum Himmel im Herzen wissen?
Herzen aufschliessen im Vertrauen, dass mir der Schlüssel dazu gegeben ist?
Mir meines doppelten Ursprungs bewusst sein wie die Schlüsselblume in der Sage: des irdischen und des himmlischen?
Die Zeichen des Himmels erkennen und sich nicht blenden lassen vom Glanz eines Irdischen?
Nicht zulassen, dass das Tor zum Herzen zufällt, sondern meine Schätze verschenken?
Mit dem sein, was mir gegeben ist und wie es ist, anstatt wegzurennen – wohin auch?
 
Was ist das Beste? - So fragt auch Dorothee Sölle, die ihren „Brief an meine Kinder“ mit einer Variation der Sage einleitet.
Vielleicht der Blumenbusch am Bergeingang?
Vielleicht der Schlüssel zum Wiederkommen?
Vielleicht nur der Wunsch, wiederzukommen, und nicht zu vergessen?
Gott lieben von ganzem Herzen, mit aller Kraft, aus ganzem Gemüte – in einer Welt voller Traditionsbrüche? …
 
Mit der Frage, was das Beste ist, wünsche ich allen hingebungsvolle Zeiten der Stille.
 
Claudia Nothelfer, Kontemplationslehrerin vi
 
Zu diesen Zeiten sind Menschen in der Stille:
 
7°°-8°°
11.30-12°°
17.30-18°°
19°°-20°°
 
Herzlich mit Euch verbunden wünschen wir Euch eine gesegnete Woche
Claudia Nothelfer, Erich Schlumpf, Margrit Wenk-Schlegel

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