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WOCHE 3 JANUAR 21


Verbunden in der Stille                     www.viaintegralis.ch
 
 
Der Ureinwohner Amerikas verband seinen Stolz mit einer außergewöhnlichen Demut. Überheblichkeit war seinem Wesen fremd. Er erhob niemals den Anspruch, dass die Fähigkeit, sich durch Sprache auszudrücken, ein Beweis für die Überlegenheit des Menschen über die sprachlose Schöpfung sei; ganz im Gegenteil, er sah in dieser Gabe eine Gefahr. Er glaubte fest an das Schweigen – das Zeichen vollkommener Harmonie. Schweigen und Stille stellten für ihn das Gleichgewicht von Körper, Geist und Seele dar.
 
Wenn du den Indianer fragst: „Was ist die Stille?“,
wird er dir antworten: „Das große Geheimnis. Die heilige Stille ist seine Stimme.“
 
Und wenn du fragst: „Was sind die Früchte der Stille?“,
so wird er sagen: „Selbstbeherrschung, wahrer Mut und Ausdauer, Geduld, Würde und Ehrfurcht.“
 
(Chiyesa, Dakota Indianer. Q: Münsterschwarzacher Bildkalender 2020;www.vier-tuerme-verlag.de)
 
Eine Kursteilnehmerin erzählte mir in Anlehnung an den Titel eines Kurses wie sie diese Dezembertage erlebte: Reden aus dem Schweigen, Handeln aus dem Schweigen, Feiern aus dem Schweigen, Lieben aus dem Schweigen – es hat alles an Tiefe gewonnen.
 
Wenn in diesen Tagen der neue Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt wird, verbinden sich damit für viele Menschen nicht nur in den USA große Hoffnungen. Coronabedingt sollte die Amtseinführung wie so vieles mehr oder weniger in Stille stattfinden. Doch der Lärm des abgewählten Präsidenten in seinen letzten Tagen wirkt heil- und hilflos zugleich gegenüber jener Stille, von der sein Landsmann, der Ureinwohner Chiyesa sagt, dass sie das  „große Geheimnis“ in sich trägt.
 
Bleiben wir gerade in diesen Tagen jener Stille zugewandt, in der„Selbstbeherrschung, wahrer Mut und Ausdauer, Geduld, Würde und Ehrfurcht“ reifen. Schenken wir ihr unsere Aufmerksamkeit, unser Denken, unsere Kraft und einen Platz in unserem Herzen. So kann sie mehr und mehr Fuß fassen auf unserer von uns Menschen gebeutelten Welt.
 
Während ich diese Zeilen schreibe, bin ich mir meiner „Mühsal des Wachsens“, deren Annahme wir im Ausrichtungstext der via integralis immer wieder bekennen, schmerzlich bewusst. Dass ich gemeinsam mit euch nicht müde werde, Samen heilsamer Stille auszusäen und wir so Hüterin und Hüter des göttlichen Lichts seien mitten in der  Einsamkeit unserer Zeit und in der Buntheit unseres Alltags – das erbitte ich heute.
 
Dorothea Welle, Kontemplationslehrerin
 
 
Zu diesen Zeiten sind Menschen in der Stille:
 
7°°-8°°
11.30-12°°
17.30-18°°
19°°-20°°
 
Herzlich mit Euch verbunden wünschen wir Euch eine gesegnete Woche
Claudia Nothelfer, Erich Schlumpf, Margrit Wenk-Schlegel
 

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