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Woche 41

Verbunden in der Stille, Woche 41, September 2020
 
www.viaintegralis.ch
 
 
 
«Sitzenbleiben»
 
Das Wort bedeutete in meiner Kindheit, nicht in die folgende Schulklasse versetzt zu werden. «Sitzenbleiben» war eine Erfahrung beim Jugendtanzkurs: Man/frau wurde nicht zum Tanz aufgefordert, blieb am Tisch sitzen und schaute unbeteiligt den Bewegungen auf der Tanzfläche zu.
 
Die zentrale Übung der via integralis ist «sitzenbleiben». Wer so praktiziert, entscheidet sich für eine bestimmte Zeit, an einem Platz bewegungslos, scheinbar unbeteiligt zu sitzen. Dabei passiert viel: Gedanken kommen und gehen; Energien – von Müdigkeit bis Überwachheit – beschäftigen Körper, Seele und Geist; Freude, Glück, Lichtvolles, Langeweile oder Trauer wechseln sich manchmal ab wie das Wetter im April (vor der Klimakrise).
Seit Mitte 20 übe ich regelmässig das Sitzen in Stille. Damals motivierte mich eine ethische Hoffnung: Das bewusste Üben würde mich beziehungs- und handlungsfähiger machen, für meine ganz persönlichen Aufgaben und für ein harmonisches, ökologisches, friedliches, gerechtes Zusammenleben mit der gesamten Schöpfung. Die Hoffnung leitete ich von ersten Erfahrungen auf diesem Übungsweg ab: Ich spürte beim Sitzen in Stille, dass ich genauer, bewusster, sorgfältiger und achtsamer mein Innenleben wahrnahm. Was da für ein Reichtum in mir verborgen war und durch das «Sitzenbleiben» ins Bewusstsein drang … ein unendlicher Tanz an Gedanken, Gefühlen, Seelenregungen, körperlichen Sensationen. Besonders im ersten Jahrzehnt des Übens war es die grosse Aufgabe und Herausforderung damit umzugehen: Wahrnehmen, was ist! Nicht dran kleben! Und alles für das Leben nutzen!
 
«Sitzenbleiben» übe ich bis heute jeden Tag. In einem Flyer (Die Praxis des Zazen in der Kontemplation der via integralis) der via integralis heisst es dazu:«Entscheidend ist, weder in aktives Denken noch in Dumpfheit/Trägheit zu fallen, sondern in einen Zustand zu kommen, den wir ‘Reines Sitzen – Wache Präsenz’ nennen».
 
«Reines Sitzen – Wache Präsenz»die vier Worte geben der ethischen Motivation vom Anfang meines Übungsweges vor mehr als dreissig Jahren eine klare Ausrichtung. Sie öffnen mich für eine Haltung der Verbundenheit in der Welt, die sich immer und überall im Alltag ereignet – nicht nur auf dem Kissen. Ich kann die vier Worte in jede Situation meines Lebens übersetzen: «Reines Gehen – Wache Präsenz», «Reines Zuhören – Wache Präsenz», «Reines Kochen – Wache Präsenz» … . Im «Sitzenbleiben» zeigt sich das Leben als Leben. Im Hier und Jetzt, wo sonst?!
 
Samarona Buunk schreibt in «Das innere Zuhause» (Köln, Innenwelt Verlag 2018, S. 21):«Was wir sind, können wir wahrnehmen und erleben. Wenn wir sind, was wir sind, erfahren wir etwas, das man mit Konzepten nur schwer beschreiben kann. Ein Wort, um dies zu beschreiben ist Präsenz. Selbstverständlich ist Präsenz wieder ein Wort, das etwas, was jenseits von Worten ist, beschreiben soll… Das Wort Präsenz deutet aber auf etwas, das wir nur erleben können… Es ist möglich, das Wort Präsenz zu verwenden und trotzdem im Erlebnis der Präsenz verwurzelt zu bleiben. Damit öffnet die Präsenz uns Augen, um uns zu erleben, anstatt darüber nachzudenken, was wir sind. Es ist so, als würden wir uns an etwas erinnern, das schon immer in uns war. Wie ein Zuhause».
Sitzenbleiben!
 
Bernhard Lenfers Grünenfelder, Kontemplationslehrer vi
 
Beim «Sitzenbleiben» während des Schweizer Lockdowns, im Frühling dieses Jahres hörte ich einen inneren Ruf: Von dem, was in der Welt und in mir geschieht, «Zeugnis abzulegen». Daraus entstanden Videobotschaften aus dem Zuger Westen. Und seit dem Ende des Lockdowns wird jeden Freitagmorgen ein Impuls aus der Stille der Johanneskirche aufgenommen. Alle Videos finden sich unter folgendem Link. Sie können abonniert werden:
https://www.youtube.com/channel/UC7piPg0gq96aA2ISzRHbN7gVerbunden in der Stille, Woche 41, September 2020
 
www.viaintegralis.ch
 
 
 
«Sitzenbleiben»
 
Das Wort bedeutete in meiner Kindheit, nicht in die folgende Schulklasse versetzt zu werden. «Sitzenbleiben» war eine Erfahrung beim Jugendtanzkurs: Man/frau wurde nicht zum Tanz aufgefordert, blieb am Tisch sitzen und schaute unbeteiligt den Bewegungen auf der Tanzfläche zu.
 
Die zentrale Übung der via integralis ist «sitzenbleiben». Wer so praktiziert, entscheidet sich für eine bestimmte Zeit, an einem Platz bewegungslos, scheinbar unbeteiligt zu sitzen. Dabei passiert viel: Gedanken kommen und gehen; Energien – von Müdigkeit bis Überwachheit – beschäftigen Körper, Seele und Geist; Freude, Glück, Lichtvolles, Langeweile oder Trauer wechseln sich manchmal ab wie das Wetter im April (vor der Klimakrise).
Seit Mitte 20 übe ich regelmässig das Sitzen in Stille. Damals motivierte mich eine ethische Hoffnung: Das bewusste Üben würde mich beziehungs- und handlungsfähiger machen, für meine ganz persönlichen Aufgaben und für ein harmonisches, ökologisches, friedliches, gerechtes Zusammenleben mit der gesamten Schöpfung. Die Hoffnung leitete ich von ersten Erfahrungen auf diesem Übungsweg ab: Ich spürte beim Sitzen in Stille, dass ich genauer, bewusster, sorgfältiger und achtsamer mein Innenleben wahrnahm. Was da für ein Reichtum in mir verborgen war und durch das «Sitzenbleiben» ins Bewusstsein drang … ein unendlicher Tanz an Gedanken, Gefühlen, Seelenregungen, körperlichen Sensationen. Besonders im ersten Jahrzehnt des Übens war es die grosse Aufgabe und Herausforderung damit umzugehen: Wahrnehmen, was ist! Nicht dran kleben! Und alles für das Leben nutzen!
 
«Sitzenbleiben» übe ich bis heute jeden Tag. In einem Flyer (Die Praxis des Zazen in der Kontemplation der via integralis) der via integralis heisst es dazu:«Entscheidend ist, weder in aktives Denken noch in Dumpfheit/Trägheit zu fallen, sondern in einen Zustand zu kommen, den wir ‘Reines Sitzen – Wache Präsenz’ nennen».
 
«Reines Sitzen – Wache Präsenz»die vier Worte geben der ethischen Motivation vom Anfang meines Übungsweges vor mehr als dreissig Jahren eine klare Ausrichtung. Sie öffnen mich für eine Haltung der Verbundenheit in der Welt, die sich immer und überall im Alltag ereignet – nicht nur auf dem Kissen. Ich kann die vier Worte in jede Situation meines Lebens übersetzen: «Reines Gehen – Wache Präsenz», «Reines Zuhören – Wache Präsenz», «Reines Kochen – Wache Präsenz» … . Im «Sitzenbleiben» zeigt sich das Leben als Leben. Im Hier und Jetzt, wo sonst?!
 
Samarona Buunk schreibt in «Das innere Zuhause» (Köln, Innenwelt Verlag 2018, S. 21):«Was wir sind, können wir wahrnehmen und erleben. Wenn wir sind, was wir sind, erfahren wir etwas, das man mit Konzepten nur schwer beschreiben kann. Ein Wort, um dies zu beschreiben ist Präsenz. Selbstverständlich ist Präsenz wieder ein Wort, das etwas, was jenseits von Worten ist, beschreiben soll… Das Wort Präsenz deutet aber auf etwas, das wir nur erleben können… Es ist möglich, das Wort Präsenz zu verwenden und trotzdem im Erlebnis der Präsenz verwurzelt zu bleiben. Damit öffnet die Präsenz uns Augen, um uns zu erleben, anstatt darüber nachzudenken, was wir sind. Es ist so, als würden wir uns an etwas erinnern, das schon immer in uns war. Wie ein Zuhause».
Sitzenbleiben!
 
Bernhard Lenfers Grünenfelder, Kontemplationslehrer vi
 
Beim «Sitzenbleiben» während des Schweizer Lockdowns, im Frühling dieses Jahres hörte ich einen inneren Ruf: Von dem, was in der Welt und in mir geschieht, «Zeugnis abzulegen». Daraus entstanden Videobotschaften aus dem Zuger Westen. Und seit dem Ende des Lockdowns wird jeden Freitagmorgen ein Impuls aus der Stille der Johanneskirche aufgenommen. Alle Videos finden sich unter folgendem Link. Sie können abonniert werden:
https://www.youtube.com/channel/UC7piPg0gq96aA2ISzRHbN7g

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