Donnerstag, 28. Mai 2020
Verbunden in der Stille, Donnerstag 28.05.2020
www.viaintegralis.ch
Eine kurze Nachricht am Radio machte mich betroffen und nachdenklich:
Es wurde erwähnt, dass bei Facebook viele Menschen Inhalte auf Gewalt und Misshandlungen prüfen müssen und deswegen erkranken – viele der Mitarbeitenden leiden durch diese Arbeit an einer posttraumatischen Belastungsstörung.
Es gibt so viele Menschen, die Aufgaben für die Gesellschaft erfüllen, von denen wir keine Ahnung haben und die persönlich einen extrem hohen Preis zahlen.
Mich hat diese Nachricht in Ohnmacht zurückgelassen. Ich habe dazu bei Dorothee Sölle einen Text in ihrem Büchlein LEIDEN gefunden:
«Es ist natürlich, dass wir uns vom Leiden abwenden, ihm zu entgehen suchen, wo immer dies möglich ist. Dass wir es verkleinern und verdrängen, bei uns und bei andern. Es ist natürlich, die Augen zu schliessen, wo wir jemanden leiden sehen. An dieser natürlichen Brutalität sterben die Menschen. Lässt sie sich humanisieren?
Die Erfahrungen, die man bisher in der Geschichte gemacht hat, widersprechen den Hoffnungen. Aber nicht vollständig. Die Auswege eines anderen Leidens und eines anderen Mitleidens sind sichtbar, wenn auch klein und wie zugeschüttet von den Schmerzen. Sie bestehen nicht in der Flucht und Abwendung, sondern in dem umfassenderen Eingehen in die Wirklichkeit. Das Leben so lieben, dass unsere Bejahung die Beschädigung und den Schmerz einschliesst!»
Beim heutigen Sitzen lade ich ein zur Verbundenheit mit jenen Menschen, die für den Schutz anderer Leidvolles und Quälendes auf sich nehmen.
Margrit Kunz-Bürgler, Kontemplationslehrerin via integralis
ein Impuls der zum Tieferdenken anregt. Verstecktes, verdecktes Leiden. wahrnehmen. Da denke ich zB. auch an die Kinder in Afrika, die unsere gebrauchten Handys in Einzelteile zerlegen für die Wiederverwertung und dabei lebenslange Schäden erleiden. Margrit Wenk-Schlegel
Einladung zum erneuten Austausch am Corona-Donnerstag via Zoom-Meeting https://us02web.zoom.us/j/84523780267
Meeting-ID 845 2378 0267
Ergänzend zur Verbundenheit in der Stille, mit den genannten Zeiten, besteht jeweils am Donnerstagabend folgendes Angebot für einen gemeinsamen Zoom-Kontemplationsabend:
18:50 Start des Zoom-Meetings in Stille (Mikrophone der Teilnehmenden stummgeschaltet); 19:00 Kurzimpuls, 2 mal 25’ Kontemplation, abschließend Rezitation «Ausrichtung auf den Tag». Wer lieber allein kontempliert, kann erst um 20:00 zum möglichen Austausch im «Kreis-Gespräch» dazu kommen. Wer noch nie mit Zoom gearbeitet hat, bitte bei Jürgen Lembke ankündigen um vorgängig die Verbindung zu testen.