Montag, 8. Juni 2020
Verbunden in der Stille, Montag 08.06.2020
www.viaintegralis.ch
[LogoViaIntegralis-plain]
Liebe Weggefährtinnen und Weggefährten auf dem Weg der Stille
‚Was ihr einem meiner geringsten Geschwister getan habt, das habt ihr mir getan,‘
sagt uns Jesus. Und an anderer Stelle macht er uns klar, dass wir ihm in jedem Menschen begegnen. Ihm, der eins ist mit dem Vater, der Quelle allen Lebens. Erstaunt und fragend reagieren die Zuhörenden, als er ihnen erklärt:
- ihr habt mich im Gefängnis besucht
- ihr habt mir zu essen und zu trinken gegeben
- ihr habt mich bekleidet und gepflegt
- ihr habt gesehen, wie ich im Schlauchboot auf dem Mittelmeer treibe…
Wenn wir diesen Satz zu Ende denken, dann geht ein Aufschrei durch Viele von uns.
Was können wir beitragen zur Rettung der flüchtenden Menschen?
Was der europäischen Küstenwache entgegensetzen, die die überfüllten Boote wieder aufs offene Meer oder nach Libyen zurücktreibt, manchmal sogar auf Flüchtlinge im Boot schiessend?
Sind wir diesem Sterben auf dem Meer gegenüber machtlos?
Meist fühlen wir uns hilf- und ratlos in diesen grossen Menschheitsfragen.
Eine Möglichkeit, einen Betrag zu leisten ist die Brief-Aktion
Beim Namen nennen - Aktion zum Flüchtlingstag 2020
Gemeinsam schreiben wir vom 1. bis 30. Juni 38‘739 Briefe an den Bundesrat.
Seit 1993 sind mindestens 38‘739 Menschen beim Versuch, nach Europa zu flüchten, gestorben. Die meisten ertranken im Mittelmeer. Andere wurden an Grenzübergängen erschossen. Männer, Frauen, Jugendliche, Kinder und Babys. Das ist traurig und macht betroffen. Das ist ein Skandal.
Wir schreiben einen kurzen Brief von Hand an den Bundesrat mit Kopie an die EU. Wir schreiben EINEN Brief für JEDE der 38‘739 Personen, die beim Versuch, nach Europa zu flüchten, seit 1993 gestorben ist. Vorlagen in verschiedenen Sprachen liegen bereit auf www.beimnamennennen.ch. Damit würdigen wir jede der verstorbenen Personen und protestieren gleichzeitig gegen ihren Tod.
Mit der Aktion soll zudem der aktuell hunderttausenden Menschen gedacht werden, die an den Aussengrenzen Europas und in Nordafrika in erbärmlichen Flüchtlingscamps unter katastrophalen Bedingungen leben. Besonders auf den griechischen Inseln ist die Situation dramatisch.
Machst du mit? Ich bin auf jeden Fall mit dabei und widme meine Mediation heute den flüchtenden Menschen und allen, die sich einsetzen für sie.
Margrit Wenk-Schlegel, Kontemplationslehrerin vi