Woche 38
Verbunden in der Stille, Woche 38, September 2020
www.viaintegralis.ch
Die Mystikerin, der Mystiker von heute
Der Weg des wahren Seelenmystikers / der wahren Seelenmystikerin ist ein Weg vongewaltiger Kraft. Alle unsere Hauptreligionen, wie zum Beispiel das Christentum oder der Buddhismus, gründen auf diesergewaltigen Gotteskraft, durch die ein/e Mystiker/in befähigt ist, einen Lebensweg aufzuzeigen, der jahrhundertelang gültig bleibt – weit über sein / ihr Lebensende hinaus.
«Wer allezeit bei sich selbst daheim ist, der gewinnt gar grosse Kraft.»Heinrich Seuse
Der moderne Mystiker / die moderne Mystikerin heute geht «auf den Marktplatz», dies ohne Angst, kritisiert zu werden, sondern kraftvoll, verankert im tiefen Bewusstsein, mit dem er / sie auf unterschiedliche Art kommunizieren kann. Auch wir sind Mystiker/innen, weil wir auf der Suche sind nach etwas, das grösser ist als wir selbst.
Wir müssen das Gefühl von Nichtgenügen loslassen, sowohl aussen wie innen, und erkennen, dass es nureine Kraftzum Leben gibt und dass diese imInnerstenzu finden ist. Mystische Kraft braucht nicht willentlich ausgedrückt zu werden, sie wird einfach imDa-Seingelebt. Wir sind niemals«Ausser Dienst».Am Tag und bei Nacht geschiehtFürsorge in tiefer Verbindung, ohne dass wir sogar davon wissen. Heisst es doch in der Bibel: «Jene, die meinen Namen rufen».
Oft brauchen wir eine Vertretung von Gott aus Fleisch und Blut, jemanden, den wir sehen und mit ihm oder ihr sprechen können, der / die Wärme ausstrahlt und uns nahe ist, der / die durch ähnliche Erfahrungen gegangen ist, genauso wie die Hilfe suchenden Menschen. Dies ist der Mystiker / die Mystikerin im Dienst, ohne Einbildung, dabei etwas Gutes zu tun oder einen besonderen Dienst zu leisten. Also: Übung im «Nicht-Anhaften» und erkennen, was Gott von uns will.
Der heutige Mystiker / die heutige Mystikerin ist wohnhaft unter den Menschen und hält die Belastungen und Spannungen des Alltags aus. Dazu braucht er / sie die Versenkung in Gott, Kontemplation, Meditation, die Übung des Nicht-Anhaftens sowie den Dienst des Gebens, Tuns und SEINS, der ein Dienst Gottes durch menschliche Wesen ist.
Weit ausgebreitet
Unter goldenem Himmel
Schwebt Segen
All Über – All
Inspiriert von Ronald Beesley, 1903 – 1979, aus: Der sich entfaltende Pfad der Seele
Lisbeth Wermelinger, Kontemplationslehrerin vi
liebe Meditierende
wir sind schon viele Wochen miteinander verbunden auf dem Weg der Stille und dadurch auch auf einer immer tiefer werdenden Öffnung für die Welt. Die Situation des abgebrannten Flüchtlingslager Moria auf Lesbos erschüttert mich und lässt mich nicht los. Das geschieht vor unserer Haustür, in Europa. Gefühle der Hilflosigkeit und auch der Verbundenheit, der Wut und des Mitgefühls, der Wunsch nach Möglichkeiten zum Helfen, der Schmerz, die Hoffnung dass hoffentlich dadurch diese unhaltbare Situation in unser Bewusstsein kommt, die Möglichkeit unsere Hingabe in der Stille an diese Menschen weiter zu schenken ... so vieles bewegt mich.
Ich bitte darum, dass die Geflüchteten, die durch den Brand auch das Wenige, das sie noch hatten, verloren haben, Heimat finden können
Ich bitte für die Bewohner*Innen von Lesbos, dass sie Kraft, Herzenskraft erfahren, mit den grossen Herausforderungen zurecht zu kommen.
Ich bitte für die Verantwortlichen aller Flüchtlingslager und die Freiwilligen Helfenden, dass sie ihre grosse Aufgabe zum Wohl der Geflüchteten erfüllen können
Ich bitte für die Politiker*innen und Wirtschaftsfachleute, dass sie gerechte Lösungen finden für die Fragen von Armut, Flucht und Aufteilung der Geflüchteten in unseren Ländern
Ich bitte für uns alle um ein geöffnetes Herz, dass wir hinschauen mit der Frage, was ich persönlich beitragen kann zur Linderung dieses grossen Leidens?
Meine Meditation gebe ich diese Woche hin für die Betroffenen auf der Insel Lesbos
Von Herzen verbunden mit euch allen
Margrit Wenk
Zu diesen Zeiten sind Menschen in der Stille:
7°°-8°°
11.30-12°°
17.30-18°°
19°°-20°°
Herzlich mit Euch verbunden wünschen wir Euch eine gesegnete Woche
Claudia Nothelfer, Erich Schlumpf, Margrit Wenk-Schlegel