Dienstag, 19. Mail 2020
Verbunden in der Stille, Dienstag 19.05.2020 www.viaintegralis.ch
Mögen wir alle glücklich sein.
Mögen wir alle gesund sein.
Mögen wir alle in Sicherheit sein.
Mögen wir alle unbeschwert sein.
In den letzten Monaten begleiten mich diese 4 Wünsche (im Buddhismus mit Metta zusammengefasst, auch Liebende Güte genannt) ganz neu. Am Ende der Meditation oder manchmal bei Innehalten mitten im Corona-Alltag. Während ich vor noch nicht langer Zeit nicht sehr viel mit Metta anfangen konnte, denn ich fand diese Wünsche irgendwie banal, frömmlerisch und nicht sehr realistisch, so ahne ich neuerdings ihre tiefe Tragweite.
Ja, wir alle sehnen uns instinktiv nach Metta. Unsere Beziehung zu diesen Wünschen scheint jedoch nicht einfach zu sein. Wir erleben sie nicht immer auf kluge Weise (Konsum, Sucht…) oder unbewusst (sie sind präsent in unserem Leben, aber wir beachten sie nicht), oder wir betrachten sie als selbstverständlich (was sie nicht sind, das erleben wir gerade). Oder wir halten uns oder die anderen ihrer nicht würdig (wir meinen, wir müssen diese Zustände verdienen), oder wir meinen unbescheidenerweise und naïv, dass diese Zustände, wenn wir sie erleben, voll und ganz auf unser Konto gehen (sie seien unser Verdienst). Alles subtile, plumpe Streiche unseres Geistes…
Glück, Gesundheit, Sicherheit, Unbeschwertheit sind so zentral, und doch können wir sie nicht "machen". Sie scheinen das Ergebnis sehr vieler Bedingungen zu sein. Trotzdem können wir diese Werte "einladen". Erstens durch unsere Meditationspraxis: unser Herz kann sich allmählich dafür öffnen. Diese Öffnung erlebe ich manchmal auf der Ebene vom Herzchakra als eine heilsame, friedliche Energie. Zweitens kann ich mich auch im Alltag gewöhnen, regelmässig innezuhalten für kleine Atem- und Mettapausen. Vielleicht ist es in diesen Situationen sogar gut, diese Wünsche in der Ich-Form und vor allem möglichst bedingungslos zu formulieren: "Möge ich glücklich sein, möge ich gesund sein, möge ich sicher sein, möge ich unbeschwert sein."
Da Via Integralis aus 2 Traditionen schöpft, habe ich mich gefragt, wie Metta in die Worte der christlichen Mystik übersetzt werden könnte. Hier mein Verständnis davon:
Mögen wir alle in Frieden sein mit sich und den anderen
Mögen wir alle aus der Kraft des Urgrundes leben
Mögen wir alle Vertrauen daraus schöpfen
Mögen wir alle aus diesem Geist wachsen.
Ich möchte mich mit euch verbinden und mit allen Mitmenschen auf dem ganzen Globus, die aus diesem Geist wachsen wollen für mehr Frieden auf der Erde.
Marianne Bonjour, Via-Integralis Lehrerin
diesem Wunsch und der Haltung von Marianne schliesse ich mich von Herzen an und grüsse Euch alle herzlich
Margrit Wenk
Virenfrei. www.avast.com