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Mittwoch, 6. Mai 2020

Wenn ich an die Leiden der Wesen in dieser Welt denke, so wird ihre Traurigkeit zu meiner. O wäre meine Mönchsrobe weit genug, all die leidenden Menschen in dieser fliessenden Welt zu bergen. Nichts macht mich glücklicher, als Amidas Gelübde, alle Wesen zu retten.

Meister Ryokan


Er ist einer meiner östlichen Lieblingsmeister. Zu einer seiner Anekdoten ist aufgezeigt, wie er das praktiziert:

Niemals belehrte oder tadelte Ryokan irgendjemanden. Einmal wurde Ryokan von seinem Bruder gebeten, dessen Haus zu besuchen und mit seinem straffällig gewordenen Sohn zu sprechen. Ryokan kam, sagte aber zu dem Jungen kein Wort der Ermahnung. Er blieb über Nacht und machte sich am nächsten Morgen fertig zum Gehen. Als der eigensinnige Neffe Ryokan half, die Strohsandalen zu schnüren, spürte er einen warmen Wassertropfen. Nach oben blickend sah er, wie Ryokan mit Tränen in den Augen auf ihn schaute. Ryokan kehrte nach Hause zurück, und der Neffe änderte sein Leben zum Guten hin.

Meister Ryokan fühlt die Leiden der Welt und geht in Resonanz damit – seine Emotionen sind die Reaktion auf die Schwingung aller Menschen, und er möchte heilen wie der transzendente Buddha Amida.

Zen-Meister, Dichter Ryokan («ryo» heisst «gut», «kan» bedeutet «grossherzig») lebte ab dem 38. Altersjahr als Einsiedler in seiner Heimat. Er wurde liebevoll Daigu (der grosse Narr) genannt. Überall, wo Ryokan auftauchte (Kinder, Bauern), wandelte sich der Winter in den Frühling.

Was wird mein Vermächtnis bleiben? Blumen im Frühling, der Kuckuck im Sommer und die dunkelroten Blätter des Herbstes.

Wir meditieren heute für alle Lebewesen, welche unter die Mönchsrobe von Amida Buddha schlüpfen möchten.

Grüsse von Herz zu Herz
Lisbeth Wermelinger, Kontemplationslehrerin via integralis
 

Wer mich aus den Kontemplationskursen kennt weiss, wie sehr ich Ryokan liebe, diesen einfachen, tiefgründigen und mitfühlenden Zen- Fagabunden. Nach meinem Empfinden ist er der buddhistische Bruder von Franz von Assisi. Beide mit Tiefenerfahrungen und einer grenzenlosen, kindlich reinen Liebe zu allen Wesen. Zu meiner Ernennung in die Spirituelle Leitung im Febraur habe ich meinen Vortrag zu diesen beiden Brüdern und Boten der Liebe gehalten. Dieser Vortrag wird unter vielem anderen an Pfingsten im Newsletter der via integralis herauskommen.

Öffnen auch wir unser Herz für das grosse Mitgefühl und die Liebe zu allem Leben

Margrit Wenk- Schlegel

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