Neu: FrauenLachenOST
FrauenLachen, ansässig im Kinderlokal tiRumpel im Westen der Stadt, bekommt eine Schwester im Offenen Haus. Sie nennt sich FrauenLachenOST.
Frauen verschiedener Muttersprachen treffen sich seit März dieses Jahres regelmässig im Offenen Haus. Im Dachraum fühlen sie sich wohl, unkompliziert mit Sitzkissen oder direkt auf dem Teppich sitzend. Die zwei kleinen Kinder suchen die Nähe ihrer Mütter oder spielen in der Ecke des Raumes mit dem Holzspielzeug.
Zu Beginn wärmen wir uns mit einfachen Körperübungen auf. Dann wenden wir uns dem Thema zu: die ersten drei Male ist es das Glück und das Glücklichsein, welches uns interessiert. Was macht mich glücklich? Wie fühlt sich Glücklichsein an? In welchen Momenten oder bei welchen Tätigkeiten erlebe ich Glück? Zitate über das Glück inspirieren zum Nachdenken und das Märchen «Hans im Glück» zeigt eine andere, vielleicht unvermutete Perspektive von Glück auf.
Über das Glück finden wir den Weg zur Dankbarkeit. Wofür bin ich dankbar? Ganz konkret, in meinem alltäglichen Leben? Was bewirkt Dankbarkeit in mir? Und wie geht die Geschichte von der alten weisen Frau mit den Bohnen in der Westentasche?
Ein paar Wochen später kreisen unsere Gespräche und unsere Aktivitäten um die Stadt St.Gallen. Welche Grösse und Form hat das Stadtgebiet? Welche Kreise und Quartiere befinden sich wo? Wie lese ich einen Stadtplan und wie nutze ich das Strassenverzeichnis?
Wie diese Beispiele zeigen, sind die Themen vielfältig und breit gefächert. Sie reichen von Fragen zu praktischer Alltagsbewältigung sowie dem Leben in der Schweiz und der Stadt St.Gallen über Gesundheitsfragen bis hin zu Natur- und Umweltthemen sowie philosophischen und gesellschaftlichen Fragestellungen.
Die spielerischen und kreativen Methoden führen zu einer Leichtigkeit in der Gruppe und lassen die Themen mit allen Sinnen erfahren.
Neben dem Gewinn von Wissen und Sicherheit in Bezug auf das Leben in der Schweiz sowie der Erweiterung und Verfestigung ihrer Deutschkenntnisse, fühlen sich die Frauen auch auf emotionaler Ebene genährt und gestärkt.
Dabei hilft ein wertschätzender und freundschaftlicher Umgang miteinander. Jede Frau soll sich wohl fühlen in der Gruppe und ihren Platz haben.
Die Vertrautheit in der Gruppe ermöglicht es den Frauen, sich auch zu persönlichen Themen zu äussern. Neben dem eigenen Sprechen und ist auch das gegenseitige Zuhören und das Nachdenken über das gehörte von zentraler Bedeutung.
Carola Zünd, Sozialdienst und Offenes Haus

