Montag, 25. Mai 2020
Verbunden in der Stille, Montag 25.05.2020
www.viaintegralis.ch
Sei präsent, lass dich nicht ablenken.
Finde das Heilmittel im Gift.
Dschalal ad-Din Rumi (1207-1273)
Gilt das auch heute?
Gedankensplitter:
· Ökumenisch Stadt St. Gallen schreibt eine Coronabibel: Die ganze Bibel wird unterteilt und von verschiedensten Menschen handschriftlich abgeschrieben, teils mit persönlichen kurzen Kommentaren, Gebeten oder Verzierungen versehen. Die ‚St. Galler Coronabibel‘ wird in der Stiftsbibliothek aufbewahrt.
· Der Verzicht auf viele soziale Kontakte hat für Manche einen giftigen Beigeschmack. Einsamkeit tut weh. Ein Heilmittel darin: Kontakt aufnehmen, zum Schmerz stehen, die eigene Bedürftigkeit zeigen und/oder durch Meditation und Gebet die Verbundenheit mit den Problemen und den Wundern der Welt zu stärken.
· Wenn wir den Mut haben, uns unseren ungeliebten, ‚giftigen‘ Schattenanteilen zu stellen, werden wir in gesunder Weise demütig und ehrlich. Durch das Erkennen des eigenen Dunkels vergeuden wir unsere Energie nicht mehr in Projektionen auf Andere. Friedensarbeit. Ungeahnte Kräfte werden frei um dem Leben zu dienen.
· Ein Imam führt per Skype ein Retreat durch und hat mich eingeladen, den muslimischen Teilnehmenden den christlichen mystischen Weg vorzustellen.
· Ohne physisch am gleichen Ort zu sitzen erleben Viele eine intensive, interreligiöse Verbundenheit durch gemeinsame Meditationszeiten und die solidarische weltbezogene Ausrichtung.
· Ängste und Sorgen können Staaten und Einzelne egozentrisch motiviert handeln lassen. Heilmittel: das Virus zeigt uns, wir sind ein Menschheitsleib. Das Bewusstsein der Einheit allen Lebens kann wachsen.
· Weltweit sind bis jetzt ca 335‘000 Corona-Tote registriert – sehr viele Menschen trauern und sind in grosser Not.
Wer von uns trauert um die jährlich 9 Millionen Hungertoten, darunter 3,1 Mio Kinder die verhungern? Lässt uns eigene Not und Angst sensibler werden? Finden wir das Heilmittel der gerechten Verteilung der Nahrung?
· Der Weg in die eigene Tiefe konfrontiert uns mit unseren erlebten und manchmal verdrängten Verletzungen. Wenn wir in Kontakt kommen damit und Wege der Heilung finden, entwickeln wir eine besondere Resonanz mit verwandten Themen in der Welt. ‚Unsere tiefste Wunde ist das grösste Einfallstor Gottes‘ (Pia Gyger)
Ja sagen zum Gift, tief schauen, Heilung ahnen und an ungeahnten Stellen Gott erfahren, diese Erfahrung wünsche ich uns heute.
Margrit Wenk, spirituelle Leitung via integralis
Hinweis: am Freitag vor Pfingsten wird der Newsletter der Kontemplation via integralis versandt. Er kommt jährlich vor Pfingsten und vor dem ersten Advent heraus. Der Newsletter ist einzusehen unter https://viaintegralis.ch oder er kann gratis abonniert werden bei Adrian Zimmermann unter info@viaintegralis.ch.