Hintergrundinformationen:
Die Frage, wie Macht und Gewaltenteilung in der Kirche und damit gemeinsame Teilhabe und Teilnahme am Sendungsauftrag Jesu Christi aussehen können, beschäftigt nicht nur die Katholikinnen und Katholiken in Deutschland. Auch in der Schweiz, wo Laienvertreter:innen in den gewählten staatskirchenrechtlichen Gremien bereits ein hohes Mass an Verantwortung tragen, wünschen sich viele eine andere Form der Leitungsverantwortung: Mehr Transparenz, mehr Partizipation, vor allem aber auch mehr Demokratie.
Im Bistum St. Gallen wird schon heute der Bischof von verschiedenen Gremien begleitet, beraten und unterstützt. Sein Leitungsgremium ist der Ordinariatsrat – er besteht aus einem Generalvikar, einem Offizial, einem Kanzler, einem Pastoralamtsleiter, einer Leiterin für das Regensamt, einem Sekretariatsleiter und dem Dompfarrer. Zusätzliche Mitarbeitende bilden mit diesen zusammen die Ordinariatsversammlung, wo strategische Themen für die Entwicklung des Bistums besprochen werden. Alle Personen in der Bistumsleitung werden aber allein durch den Bischof bestimmt und für einige Ämter gibt es Auflagen, z.B. ein priesterliches Amt, welches von vornherein qualifizierte Frauen ausschliesst. Weitere Gremien – wie der Priesterrat, der Rat der hauptamtlichen Laienseelsorgenden oder der Seelsorgerat – haben ausschliesslich beratende Funktion. Katholikinnen und Katholiken, denen als getaufte Christen und Christinnen eine hohe Würde zukommt, können bei strategischen Fragen nicht mitreden.
Dementsprechend wollen Katholiken und Katholikinnen aus den Bistum St. Gallen wissen:
- Waren Sie in den letzten Jahren in der Bistumsleitung tätig?
- Die Aufgaben eines Bischofs sind vielfältig und überfordern einen einzelnen Menschen: Wie wollen Sie diese Verantwortung mit anderen kompetenten Menschen wahrnehmen und teilen?
- Wie wollen Sie die Räte und staatskirchenrechtlichen Gremien in die gemeinsame Verantwortung einbeziehen?