Finden Sie Ihre
Pfarrei in der Stadt

"theatrum sacrum" zu "Verminte Seelen" « zurück

Kath SG
Zum zweiten Mal fand am Wochenende in St. Gallen das "theatrum sacrum" statt: eine ökumenische Feier, zusammen mit SchauspielerInnen des Theaters St. Gallen, ein modernes Zusammenspiel zwischen Theater und Theologie, Spiel und Glauben.

«Es war als ob man mir das Herz lebendig aus dem Körper herausgerissen hätte.»

 Das Thema des zweiten "theatrum sacrum" hatte es in sich: Bis 1981 konnten in der Schweiz Kinder und Erwachsene ohne Gerichtsentscheid und ohne, dass sie ein Delikt begangen hatten, «versorgt» werden. Sie wurden in Arbeitserziehungsanstalten, Strafanstalten, Erziehungsheime oder Psychiatrien eingewiesen und von dort nicht selten als Arbeitskräfte ausgeliehen. Bis heute leiden Betroffene unter den Folgen des erlittenen Unrechts, viele sind daran zerbrochen oder haben Suizid begangen.

«theatrum sacrum» zeigte kurze Ausschnitte aus dem Schauspielprojekt «Verminte Seelen» des Theaters St. Gallen. Zwei Menschen wurden sichtbar, erhielten eine konkrete Gestalt: der Waisenjunge Mario, aus einer italienischen Familie, der in zahlreichen, auch kirchlichen Institutionen und Waisenhäusern, Gewalt und sexuellen Missbrauch erfahren hat. Und Ursula, das uneheliche Kind einer jenischen Frau, die im Alter von drei Monaten von ihrer Mutter getrennt und eine Odyssee durch ein "Fürsorge-Netzwerk" in der ganzen Ostschweiz erleben musste.

"theatrum sacrum" machte das Unrecht, das bis vor wenigen Jahrzehnten in der Schweiz passierte, sichtbar und hörbar. Ausdrücklich wurde für Sensibilität und Anerkennung der Opfer plädiert, und mit eindringlichen Fürbitten für Vergebung und Heilung gebetet.

Gestaltet wurde «theatrum sacrum» von Mitgliedern des Schauspielensembles des Theaters St.Gallen, dem Pfarrer Uwe Habenicht, Evang.-ref. Kirche Straubenzell und den Seelsorgenden Evelyn von Gernler, Matthias Wenk und Ann-Katrin Gässlein von der Kath. Kirche im Lebensraum St. Gallen.
Kath SG
Kath SG
Kath SG
Der zerbrochene Spiegel symbolisiert, was die Abwertungen und Demütigungen mit Ursulas Selbstbewusstsein gemacht haben.
Kath SG
Als Erwachsene liest Ursula, was als Kind über sie geschrieben wurde.
Kath SG
suche
Kontakte
Agenda
Gottesdienste
Datenschutz