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Wiborada2021: St.Gallen entdeckt seine Heilige neu

21.04.2021
Als erste Frau überhaupt wurde Wiborada heiliggesprochen – und trotzdem ist über die St.Galler Stadtheilige, die als Einsiedlerin und Märtyrerin gelebt hat, wenig bekannt.

Jahrelang lebte diese erstaunliche Frau strikt eingeschlossen, als «Inklusin», in einer Zelle bei der Kirche St.Mangen. Doch blieb sie durch ein Fenster allen Menschen zugewandt, die Rat suchten. Auch die Mönche des Klosters St.Gallen kamen regelmässig vorbei. Dank diesem Kontakt und den Visionen der Heiligen wurden die Stadtbevölkerung, der Klosterschatz und die Stiftsbibliothek beim Einfall der Ungarn gerettet – Wiborada, die ihre Klause nicht verlassen wollte, bezahlte mit ihrem Leben.

Die Hl. Wiborada ist ein Schatz aus dem kulturellen Erbe der Stadt St.Gallen. Diesen entdeckt ein Projektteam aus Menschen der kath. und ref. Kirche in St.Gallen ab Ende April 2021 neu. Vom 24. April bis zum 3. Juli 2021 werden zehn Männer und Frauen während jeweils einer Woche Wiborada «nachspüren» und in einer Zelle bei der Kirche St.Mangen leben. In Einsamkeit, Abgeschlossenheit und Gebet suchen sie die Freiheit, die auch Wiborada schon entdecken konnte. Ab Mitte März 2021 wird eine Klause am historischen Ort der früheren Wohnstätte Wiboradas neu aufgebaut. Die heutigen «Inklus/innen» werden von Menschen aus der Umgebung versorgt und öffnen ihre Fenster zu festen Zeiten.

Gleichzeitig kann die Bevölkerung den «Wiborada-Schatz» erleben. Mit Vorträgen, speziellen Führungen und Ausstellungen von historischen und zeitgenössischen Objekten an verschiedenen Orten der Stadt soll die St.Galler Stadtheilige mit ihren vielseitigen Facetten der breiten Öffentlichkeit bekannt werden. Alle Veranstaltungen werden an die Bestimmungen zur COVID19-Situation angepasst. Informationen unter wiborada2021.ch.

Welttag des Buches 2021: weihergespräche. siebzehn annäherungen an wiborada von st.gallen
Am Welttag des Buches am 23. April 2021 liest die Autorin Natacha Ruedin-Royon aus ihrem neuen Band «weihergespräche. siebzehn annäherungen an wiborada von st.gallen.». In 17 Gedichten geht sie den Spuren der weitgehend unbekannten Stadtheiligen und Patronin der Bibliotheken nach und lässt sie im Jetzt und Heute lebendig werden. Aufgrund der Einschränkungen für Veranstaltungen aufgrund von Covid19 wird der Gedichtband in einer musikalischen Lesung auf einer Tonspur veröffentlicht. Natacha Ruedin-Royon liest fünf Gedichte, die musikalisch von Ruth Bischofberger interpretiert werden. Dazu würdigen die Historikerin Judith Thoma, der Präsident der evang.-ref. Kirchgemeinde St. Gallen C, Christian Kind, und die Schriftstellerin Ruth Erat das Erstlingswerk der St.Galler Autorin mit drei kurzen Impulsreferaten per Video. Zu den Detailinformationen, zur Tonspur und zum Video (Tonspur und Video ab Freitag, 22.04. verfügbar)

Bericht dazu im St.Galler Tagblatt vom 20. April 2021: Der Heiligen ins Ohr gesprochen​​​​​​​

Einzug und Ausschluss der Inklusinnen und Inklusen
Am Samstag, 24. April um 16 Uhr zieht Hildegard Aepli, Initiantin des Projekts Wiborada 20221, als erste Frau in die neu errichtete Zelle am historischen Ort in der Kirche St.Mangen ein. Ihr Aufbruch in eine Woche in Einsamkeit, Gebet und Stille beginnt mit einer halbstündigen Feier in der Kirche. Sie endet am Samstagmorgen, 1. Mai 2021. Am Nachmittag um 16 Uhr zieht dann die nächste Person ein. Am 3. Juli wird die Zelle zum letzten Mal geöffnet und das Projekt geht zu Ende.

Das Fenster «nach aussen» ist von Sonntag bis Freitag zwischen 12.30 und 13.30 Uhr sowie zwischen 17.30 und 18.30 Uhr geöffnet. Die Inklusen und Inklusinnen freuen sich auf einen Besuch!

Weitere Informationen zum Projekt und dem Rahmenprogramm

Bericht im St.Galler Tagblatt vom 21. April 2021: Eine radikale Heldin

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