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Die Stadtheilige tritt aus ihrem Schatten

22.01.2021
Als erste Frau überhaupt wurde Wiborada heiliggesprochen – und trotzdem ist über die St. Galler Stadtheilige, die vor über 1'000 Jahren als Einsiedlerin und Märtyrerin gelebt hat, wenig bekannt.

Jahrelang lebte diese erstaunliche Frau strikt eingeschlossen, als «Inklusin», in einer Zelle bei der Kirche St. Mangen. Doch blieb sie durch ein Fenster allen Menschen zugewandt, die Rat suchten. Auch die Mönche des Klosters St. Gallen kamen regelmässig vorbei. Dank diesem Kontakt und den Visionen der Heiligen wurden der Klosterschatz und die Stiftsbibliothek beim Einfall der Ungarn gerettet – Wiborada, die ihre Klause nicht verlassen wollte, bezahlte mit ihrem Leben.

Die Hl. Wiborada ist ein Schatz aus dem kulturellen Erbe der Stadt St. Gallen. Diesen wird ein Projektteam aus Menschen der kath. und ref. Kirche in St. Gallen im Frühsommer 2021 neu entdecken und heben. Vom 23. April bis 3. Juli 2021 werden zehn Männer und Frauen während jeweils einer Woche Wiborada «nachspüren» und in einer Zelle bei der Kirche St.Mangen leben. In Einsamkeit, Abgeschlossenheit und Gebet suchen sie die Freiheit, die auch Wiborada schon entdecken konnte. Hierzu wird eine Klause am historischen Ort der früheren Wohnstätte Wiboradas neu aufgebaut. Die heutigen «InklusInnen» werden von Menschen aus St. Gallen und Umgebung versorgt und öffnen ihre Fenster zu festen Zeiten.

Gleichzeitig wird die Bevölkerung den «Wiborada-Schatz» erleben. Mit Vorträgen, speziellen Führungen und Ausstellungen von historischen und zeitgenössischen Objekten an verschiedenen Orten der Stadt  soll die St.Galler Stadtheilige mit ihren vielseitigen Facetten der breiten Öffentlichkeit bekannt werden.

Wiborada, ihr eingeschlossenes und zugleich freies Leben, weckt eine Vielzahl von Assoziationen. Gottessuche durch Rückzug, spirituelle Erfahrung durch Einsamkeit, Freiheit durch. Um Wiborada und ihre Spiritualität den Menschen in der Stadt und Region St. Gallen zugänglich zu machen, hat das Projektteam von «Wiborada 2021» bislang schon zahlreiche Ideen ausgearbeitet. 

Diese Aktivitäten sowie weitere Informationen zum Projekt sind auf der Projektwebsite wiborada2021.ch zu finden. Die Website wird laufend ergänzt.

Lesen Sie mehr zum Projekt im Artikel aus dem Pfarreiforum 01/2021
 

Artikel aus dem Pfarreiforum 01/21

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